Das Musikjahr, das war
Posted: December 30, 2016 | Author: Jan Freitag | Filed under: 5 freitagsmusik |Leave a comment
Sound of 2016
Katastrophen überall, auch in der Musik. Von Bowie über Lemmie bis Cohen und zuletzt sogar noch unvermittelter George Michael – Leichen pflastern den Weg des ausklingenden Jahres. Aber auch allerlei Dinge, die im Gedächtnis haften bleiben werden. Hier sind ein paar davon. Schwer subjektiv, aber nach bestem Wissen und Gewissen ausgewählt von freitagsmedien:
Großer Star
A Tribe Called Quest
We Got It From Here … Thank You For Your Service (Sony) Die Geburt eines Genres: Wiedervereinigungsabschiedswerk als virtuos eingespielte Retrospektive und weitsichtiger Ausblick des HipHop von Legenden, die man beinahe schon vom Schirm verloren hatte. Beinahe.
Junges Talent
Whitney
Light Upon The Lake (Secretly Canadian) Der beste Westcoast-Folk’n’Roll seit den Beach Boys, kreiert mit Falsett, Bläsern und hinreißend schönen Sommermelodien von einer Handvoll Slacker aus dem winterkalten Chicago, dass es Herz und Hirn erwärmt wie selten zuvor in diesem frostigen Jahr.
Deutsch und doch…
Friedrich Sunlight
Friedrich Sunlight (Tapete) Fünf ausgelassene Augsburger machen Schlager ziemlich banaler Art, singen dazu auf Deutsch von allerlei Trallalli und Trallala, haben sichtlich Spaß dabei und vor allem: wir auch! Das Manfred-Krug-Gedächtnis-Album 2016 schlechthin und doch voller Eigensinn.
Geheimtipp
.Klein
Bengal Sparks (Spezialmaterial) Mit seinem Mix aus funkigen HipHop und rockigem Trashpop macht der Multiinstrumentalist Lutz Nikolaus Kratzer aus Hamburg jeden Kellerclub zur Großraumdisco, theoretisch aber auch umgekehrt. Wenn man ihn mal hinein ließe. Lässt man aber nicht. Leider.
Bekannttipp
A Tribe Called Red
We Are The Halluci Nation (Radicalizd Record) Von indischer Folklore bis Walgesang – was wurde dem afroamerikanischen HipHop nicht schon alles ethnologisch angedichtet! Und jetzt also auch noch US-indianischer Tribalismus mit Trommeln, Schreien, Hejahejahej? Ja, genau, grandios!
Gute Unterhaltung
Peter Doherty
The Hamburg Demonstrations (Clouds Hill) Auf seinem Grundpegel an Heroin und Kreativität, anhaltendem Selbstzerstörungsdrang und unverwüstlichem Lebenswillen, feiert das fröhlichste Wrack des Britrock in seiner mittelfristigen Wahlheimat Hamburg den Zauber der Analogie.
And 12 for the record:
Clipping – Splendor & Misery (Sub Pop)
Leonard Cohen – You Want It Darker (Sony)
Danny Brown – Atrocity Exhibition (Warp Records)
Secuoia – flac (Humming Records)
Júniús Meyvant – Floating Harmonies (Record Records)
Astronautalis – Cut The Body Loose (Cargo Records)
Iggy Pop – Post Pop Depression (Caroline)
Jain – Zanaka (Columbia)
Anderson .Paak – Malibu (Stell Wool Entertainment
Robbing Millions – Robbing Millions (PIAS)
LNZNDRF – LNZNDRF (4AD)
T Der Bär – Bienenwolf (Rummelplatzmusik)