Moralapostel & Drachenjäger

Die Gebrauchtwoche

TV

22. – 28. August

Sanna Marin tanzt. Das ist zunächst keine allzu spektakuläre Nachricht. Aber weil es die finnische Ministerpräsidentin im Kreise ihrer Freundinnen tat und dabei verzückt, gar entrückt wirkte, heulen wutbürgerliche Moralapostel ob so viel guter Laune auf – weshalb sie freiwillig einen Drogentest machte. Thomas Weigelt prügelt. Das ist zunächst keine allzu spektakuläre Nachricht. Schließlich teilt der Bürgermeister im thüringischen Bad Lobenstein auch via Social Media gegen alle links seiner rechten Gesinnung aus – weshalb er die Beweise für seinen Angriff auf einen Reporter der Ostthüringischen Zeitung natürlich leugnet.

Ach ja: und Winnetou weint.

Da Ravensburger zwei Bücher zum neuen Abklatsch von Karl Mays eurozentristischer Abenteueranmaßung zurückzog, brüllte der Boulevard von Bild bis Bild so lange Cancel-Culture, bis sich das Erste entschieden hat, die Lizenz der strunzdämlichen Filme von anno dazumal nicht zu verlängern. Was wiederum zwei Fragen aufwirft: Warum muss man die Märchen des amerikaunkundigsten Wildwest-Fans aller Zeiten heute überhaupt noch zeigen, gar neu verfilmen? Und wer zerstört Frieden, Freiheit, Pluralismus, Rechtstaat, Demokratie eigentlich effektiver – Johannes Boie oder Patricia Schlesinger?

Ersterer fordert in seinem „Tageszeitung“ genannten AfD-Propagandablatt titelstoryweise die Rettung des Bilderbuch-Häuptlings der Apachen, ohne dabei auch nur einer Gegenstimme zuzuhören. Letztere hat dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk durch ihre Selbstbedienungsmentalität mehr geschadet als Hetzer wie Johannes Boie oder Björn Höcke zusammen. Tendenz: Antwort c. Denn Julian Reichelts Online-Portal hievt Boies Vorgänger zusehends auf Platz 1 aller Demokratiefeinde im Land. Und am Hamburger Verlagsgebäude von G+J prangt jetzt RTL.

Noch Fragen?

Die Frischwoche

29. August – 4. September

Falls ja, bitte nach den Tipps der TV- und Streamingwoche. Darin bewirbt sich das ZDF mit einer Serie zum Thema Flucht und Migration um Deutungshoheit. Liberame erzählt von der Besatzung einer gleichnamigen Segelyacht, die beim Törn durchs Mittelmeer Flüchtlinge aufgreift, im Sturm wieder verliert. Sechs Folgen lang böte der Stoff also die Chance, Moral und Gerechtigkeit zu erörtern. Nach Büchern von Astrid Ströher und Marco Wiersch hat sich Regisseur Adolfo J. Kolmerer ab heute zur besten Sendezeit zum Familienthriller ohne Tiefgang entschieden.

Dann lieber den gleichlangen Thriller Lauchhammer, der die Lausitz ab Donnerstag in der Arte-Mediathek zum Tatort einer Mordermittlung macht – was ein bisschen schade ist. Denn ohne Kommissare wäre der Sechsteiler eine echt gute Milieustudie. So aber ist es, na ja, ein Krimi mehr eben. Eine Comedy mehr könnte zeitgleich auch Hacks auf RTL+ sein. Aber wie es aussieht, hat die Serie mit Jean Smart als Stand-up-Altstar, der sich zur Karriereverlängerung neu verpartnern soll, nicht umsonst 300 Emmys gewonnen. Ebenfalls Donnerstag im RTL-Angebot: die zehnteilige Coming-of-Age-Mystery Lilly Save the World, während Felix Hutt deckt auf linear Reality-TV auf Malle simuliert.

Bämmm…

Kracher der Woche ist allerdings, womit Sky 50 Jahre später ans Olympia-Attentat erinnert. Freitag mit eher klassischem Dokudrama namens Münchens Schwarzer September, Sonntag gefolgt von Philipp Kadelbachs sechsteiliger Fiktion Munich Games. Der Regisseur lässt den antisemitischen Anschlag von damals gewissermaßen wiederholen. Ziel diesmal: ein Benefizspiel an gleicher Stelle, das Kadelbach in einem deutsch-israelische Thriller implodieren lässt, aber mit viel Gespür für soziale, kulturelle, politische Umwälzungen unserer Zeit im Licht von 1972.

Alles andere nur der Form halber: Die ARD zeigt am Freitag den Entführungsfünfteiler Thirteen, die ZDF-Mediathek parallel achtmal das weibliche Nerd-Potpourri Ruby. Und war noch was? Irgendwas? So am Rande? Ah ja: Amazon Prime versetzt Herr der Ringe im Rahmen der teuersten Serie ever einige Tausend Jahre zurück, und was soll man sagen – es ist überwältigend. Aber hört selbst: im Podcast Och eine noch.

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House of the Dragon: Geburt & Töten

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Game of Dragons

Endlich erzählt die HBO-Serie House of the Dragon (Sky/WOW) wie es 200 Jahre vor Game of Thrones zur späteren Schlacht der Clans von Westeros kommen konnte. Ergebnis: beeindruckend opulenter Eskapismus für 20 Millionen Dollar pro Folge mit Analogien in die Gegenwart – und brillanten Darsteller*innen.

Von Jan Freitag

Tod und Geburt, Sieg und Verlust, Aufstieg und Fall – die Gleichzeitigkeit fundamentaler Gegensätze zählt seit Shakespeare zum Fundus unzähliger Dramen. Selten aber sind sich Anfang und Ende näher als in Westeros, wo ersterer für jeden schon letzteres bedeuten kann. Dort, so lehrte uns Game of Thrones acht Staffeln lang, sterben selbst Hauptfiguren wie Fußsoldaten unterm Schwert berittener Ritter. Dort, so setzt es House of the Dragon fort, sind sich Kreation und Zerstörung nah genug, um sie im Wechselschnitt als wesensverwandt darzustellen.

200 Jahre, bevor sich die sieben Königreiche der mittelalterlichen Fantasiewelt gegenseitig in Schutt und Asche gelegt haben, regiert sie ein Urahn jener Daenerys Targaryen, die dafür mitverantwortlich war: Viserys I, für GoT-Verhältnisse ein milder König auf dem Eisernen Thron, wenngleich mit Sorgen. Seine Frau hat ihm nach vielen Fehl- und Todgeburten „nur“ eine Tochter geschenkt – im Wertekanon der misogynen Männerwelt von Westeros zu wenig. Falls das nächste Kind kein Junge wird, drohen die Targaryans trotz feuriger Drachen auszusterben.

Es sind Probleme einer vormodernen Epoche, die ebenso existenzieller Natur sind wie Zuckerbrot und Peitsche eines grausamen Turniers, das parallel zur königlichen Niederkunft stattfindet. Und so sieht das Fernsehpublikum in der ersten von zehn Folgen nicht nur, wie sich Lanzenträger die Schädel einschlagen, bis ihr Blut zu den Edeldamen spritzt; als Auftaktregisseur schwenkt Sapochnik, der auch mal zwei Folgen Game of Thrones drehte, die Kamera dabei ständig ins Gemach der Königin, wo es so blutig zugeht wie auf dem Spielfeld darunter.

Tod und Geburt, Sieg oder Niederlage, Aufstieg und Fall: wie üblich in der verfilmten Romanreihe von George R. R. Martin, rücken die neuen Showrunner Ryan J. Condal & Miguel Sapochnik Anfang und Ende eng aneinander, zollen dem Werk ihrer legendären Vorgänger David Benioff & D. B. Weiss also unverkennbar Tribut. Umso erstaunlicher, dass House of the Dragon weit mehr ist als eine Kopie von „Game of Thrones“.

Skeptischen Fans in der globalen GoT-Gemeinde sei daher versichert: die Erzählung früherer Schlachten um den Thron aus Schwertern besiegter Feinde ist nach Ansicht der ersten fünf Episoden ganz großes Fernsehkino – und dürfte zügig weitere Staffeln nach sich ziehen. Wobei die Gründe dafür nicht nur in profaner Suchtbefriedigung zu suchen sind; mindestens mitverantwortlich ist das herausragende Storrytelling von Headautor Condal und seinem Cast, den er für 20 Millionen Dollar pro Folge mit akribischer Anteilnahme zusammengestellt hat.

Der Brite Paddy Considine zum Beispiel spielt Viserys zwischen Pflichterfüllung und Familiensinn mit einer schwächlichen Freundlichkeit, die das exakte Gegenteil seines impulsiven Bruders Daemon ist, dem Matt Smith – bekannt als junger Queen-Gatte in „The Crown“ – zum faszinierendsten Bösewicht seit Cersei Lennister fiebert. Dazwischen brilliert Milly Alcock als junge Königstochter Rhaenyra, die nach dem Kindstod ihres Bruders wider alle Konventionen zur Thronfolgerin erklärt wird und so zum Teil einer machtpolitischen Eskalationsspirale wird, die – für GoT-Verhältnisse unvorstellbare – 75 Jahre Frieden beendet.

Krieg und Intrigen, Inzest und Korruption, expliziter Sex und noch explizitere Gewalt: um eine Vielzahl computergenerierter Drachen am Rande des digital Möglichen erweitert, ist das Spin-Off wie sein Original ein hochintelligentes Gebräu kreativer Jungsfantasien, gleichsam infantil und ernsthaft, sozialkritisch und selbstreferenziell. Obwohl die Produktion vielerorts frei von weiblichem Einfluss bleibt, gelingt House of the Dragon erneut Außergewöhnliches: Mehr denn je kommentiert es die Rolle der Frau im Patriarchat und gleicht sie subtil mit unserer ab. „Das Kindbett ist unser Schlachtfeld“, antwortet Rhaenyras Mutter auf deren Bitte, Schlachten zu schlagen, statt Prinzen zu heiraten. Dumm gelaufen. Für beide.

Kurz darauf verliert Mama Targaryan für Vaters Wunsch nach einem Thronfolger die eigene und macht klar, was die Darstellerin der erwachsenen Tochter kürzlich auf dem Premierenteppich sagte. Die Serie sei ein „Spiegel aktueller Ungleichheit“, erklärte Emma D’Arcy dem überhitzten WOW-Reporter in London kühl und fügte hinzu, dass Fantasy dem Publikum genügend Distanz bötet, „um sie leichter zu reflektieren“. Ein Satz, so groß und klein, so klug und schlicht, so laut und leise wie das gesamte Vorspiel von Game of Thrones. Trotz allem.

Wie das Nachspiel krankt es nämlich am Aushebeln physikalischer Gesetze. Natürlich genießt märchenhafter Firlefanz wie dieser besondere Freiheiten. Aber dass sich in 200 Jahren Thronspiel weder Sitten noch Mode ändern, von Alltags- oder Kampfgerät zu schweigen, ist ähnlich absurd wie Helden, die Tausende tödlicher Hiebe überleben. Fast drollig, dass sich da im Grunde nur der Thron sichtbar wandeln durfte. Verglichen mit dem raumgreifenden Stück im „House of the Dragon“, hat er beim „Game of Thrones“ Sesselgröße. Aber gut: dafür wird der Vorspann von Miniaturwunderland auf ein simples Wappen reduziert.

Entschlacken hier, aufblähen dort: an Aufwand, Opulenz, Dramatik steht das Prequel dem Sequel in nichts nach. Die Musik, wie immer von Ramin Djawadi (vorerst der einzige Deutsche in tragender Verantwortung), ist präziser, Ryan J. Condals Cast brillanter, aber Bild- oder Tonsprache auf eigensinnige Art werkgetreu. Und wer abseits vom Eskapismus neofeudale Analogien zur Gegenwart sucht, sieht hinter den Lennisters und Targaryans, den Hightowers oder Velaryons von Putin über Trump bis Musk und Zuckerberg moderne Fürsten der Finsternis aus dem Mittelalter von Westeros winken, die ähnlich zur Weltmacht streben wie der finstere Daemon im Drachenhaus. Gute Unterhaltung!


Hinterlassenschaften & HBO-Drachen

Die Gebrauchtwoche

TV

15. – 21. August

Er hat es erneut getan! Vorigen Samstag hat die ARD fast ohne Vorankündigung eine Doku von Hajo Seppelt gezeigt, wo der investigative Journalist passend zur Europameisterschaft Missbrauch – sexualisierte Gewalt im Schwimmsport öffentlich machte. Und wieder ist eine Sportart in Aufruhr. Und wieder wird Besserung gelobt. Und wieder rollen Köpfe. Und wieder darf man umso mehr annehmen, dass sich die toxischen Männerbünde da dennoch irgendwie rauswurschteln.

Bei den European Championships wurden die toxischen Medienbünde öffentlich-rechtlicher Anstalten derweil nicht müde, offene PR für den Veranstaltungsort München zu betreiben. Das erinnert an den Hurra-Bajuwarismus der FCB-hörigen Sportschau und war bisweilen so lächerlich, dass man sich für Norberts Königs giggelnden Sportpatriotismus fast noch mehr schämte als die Unart, eingeblendete Athlet*innen zwanghaft mit nationalfahnenschwenkenden Landsleuten im Publikum zu illustrieren.

An Tagen wie diesen sind ARD und ZDF also gar nicht weit entfernt von RTL, das seinen Deutschland-Chef Stephan Schäfer nach nur einem Jahr Amtszeit durch Bertelsmann-CEO Thomas Rabe ersetzt, der ihn seinerzeit geholt hatte, nun aber trotzdem drei Konzernposten innehat. Immerhin bleibt Schäfer RTL „als Berater“ erhalten, wie es nach der „einvernehmlichen Trennung“ hieß. Das sind dann doch mal typische Blaulicht-und-Rotlicht-News vom früheren Marktführer, die auch gut zu Fox News passen würden.

Deren Haupthaus hat währenddessen angekündigt, eigene Dokumentarfilme zu drehen und dem verhassten CNN damit noch mehr Konkurrenz zu machen. Gut das Wolfgang Petersen das nicht mehr erleben muss. Der Regisseur diverser – teils massiv überschätzter – Filme ist bereits Freitag vorvoriger Woche gestorben und hinterlässt ein zeitloses Werk wegweisender Filme mit (Das Boot, Smog, Reifeprüfung) und ohne (Die unendliche Geschichte, Air Force One, Poseidon) Rückgrat.

Die mutmaßlich bestechliche, frisch entlassene und hoffentlich ohne Pension aufs Altenteil abgeschobene Patricia Schlesinger hinterlässt dem RBB dagegen ein Trümmerfeld, unter dem mittlerweile die komplette Direktion begraben liegt, seit ihr alle ARD-Anstalten das Vertrauen entzogen haben. Und Frank Plasberg hinterlässt seinem halb so alten Nachfolger Louis Klamroth ein Hart, aber fair, das es Ende November auf 750 Sendungen gebracht haben wird, in denen der Moderator die Talkshow als Genre popularisieren, aber auch radikalisieren half.

Die Frischwoche

22. – 28. August

Ähnliches gilt, kleiner Zeitsprung, für Game of Thrones. Vor elf Jahren verhalf die HBO-Serie dem Fantasy-Genre zu einem Wachstumsschub, als wäre die Fernsehwelt ein Mittelaltermarkt. Ab heute nun erzählt das Prequel House of the Dragon hierzulande bei Sky/Wow, wie das Schlachtengemälde 200 Jahre zuvor grundiert wurde – und das ist, ohne viel zu spoilern, dank eines furiosen Casts und eigensinniger Auslegung des Originals absolut sehenswert.

Das gilt leider nicht für die Comicverfilmung DMZ, Mittwoch an gleicher Stelle. Die Near-Future-Dystopie einer postapokalyptischen Gesellschaft, in der New York infolge eines – alles andere als unrealistischen – Bürgerkriegs zu einer demilitarisierten Sperrzone wird, in der – völlig unrealistische – Banden um die Vorherrschaft kämpfen, während eine bildschöne Mutter ihr verschollenes Kind sucht, ist weder schlecht noch gut, also weiter im Text. Zu The Tourist zum Beispiel.

Der BBC-Sechsteiler mit Jamie Dornan (Belfast) als Reisender, der ab heute im ZDF nach einem Unfall ohne Gedächtnis, aber mit Geheimnis durch Australien irrt, scheint nach Ansicht einer Folge ziemlich solide produziert und dabei durchaus ungewöhnlich gefilmt zu sein. Das genaue Gegenteil verkörpert der völlig missratene Kindesentführungsthriller Decision Game. Ab Freitag zeigt die ZDF-Mediathek (8. September Neo) das volle Repertoire an Effekthaschereien, die deutsche Krimiserien unerträglich machen. Ob es der Prime-Blockbuster The Samaritan mit Sylvester Stallone als Superheld zeitgleich besser macht dürfte aber fraglich sein.


Marias Burda & Hulks She

Die Gebrauchtwoche

TV

8. – 14. August

Die Hiobsbotschaften, sie reißen partout nicht ab. Nach Krieg und Inflation, Energie- und Klimakrise trennt sich nun auch noch das schillerndste Medienpaar im Land. Maria Furtwängler geht fortan ohne Hubert Burda über den roten Teppich der Ehe, wobei nur Zyniker meinen, die jugendliche Schauspielerin sei dem greisen Herausgeber seriöser Magazine von Superillu bis Bunte schlicht zu alt geworden…

Gemeinsame Sache machen dagegen Maja Göpel und Marcus Jauer – klammheimlich, behauptet Die Zeit in einem Text voller Häme und erklärt den Journalisten zum Ghostwriter ohne Namensnennung. Hochtransparent, entgegnet die Wissenschaftspublizistin via Twitter und droht dem Blatt mit Konsequenzen juristischer Natur. Schließlich sei es Jauer gewesen, der nicht auf Göpels Büchern stehen wollte und überhaupt: alles offen kommuniziert. Ist halt ein kompliziertes Geschäft, die prominenzbefeuerte Fach- und Sachliteratur am Buchmarkt.

Was umso mehr für die populismusbefeuerte Lach- und Krachliteratur am Boulevard gilt. Auf dem hat Ralf Schuler seinen Job als Parlamentsbüroleiter der Bild per Brandbrief an Verlagschef Mathias Döpfner mit dem Vorwurf gekündigt, dessen Propagandaorgan sei – kein Witz: zu „woke“. Jene Zeitung also, die heute wie fast jeden Tag auf der Titelseite gegen „Gender-Sprache“ und „Klima-Chaoten“ hetzt. Na ja, wenn er wie erwartet zu Julian Reichelts Blut- und Bodenfront aus Querdenkern, Wutbürgern, Realitätsleugnern überläuft, muss er sich sprachlich wie inhaltlich keinerlei Fesseln mehr anlegen.

Der ARD darf er demnach die Vernichtung wünschen und ihrer Vorsitzenden Patricia Schlesinger mindestens den Tod. Zuvor allerdings wird sie wohl noch vom RBB freigestellt, vulgo: entlassen. Neue Höhen erklimmt derweil Disney+. Dank seiner Backlist aus Superhelden und Star Wars hatte der Streamingdienst Ende Juni 222 Millionen Abonnent*innen und damit eine Million mehr als Netflix. Konsequenz: Kräftige Erhöhung der Monatsgebühr. Für die man teilweise aber auch echt gute Serien kriegt.

Die Frischwoche

0-Frischwoche

15. – 21. August

Auch wenn der Titel zuweilen anderes befürchten lässt. Mittwoch startet dort She-Hulk, lässt mit Tatiana Maslany also eine Frau zum jähzornigen Marvel-Monster mutieren und klemmt noch den Untertitel Die Anwältin dahinter, weil sie ihresgleichen juristisch vertritt. Klingt bescheuert. Ist es auch. Enthält aber so viel fein verwobenen Feminismus, dass er zumindest in den ersten vier Folgen auf emanzipierte Art sehenswert ist. Was auch für den Sack Premieren der ähnlich aufstrebenden Konkurrenz von Apple TV+ gilt.

An der Spitze vorwiegend weiblich besetzt sind schon dem Namen nach fünf früh verwaiste Garvey-Schwestern, genauer: Bad Sisters, die sich ab Freitag mit viel schwarzem Humor durch ihren Nachlass wühlen. Weit jünger, aber ebenso frei von Y-Chromosomen sind die Surfside Girls einer gleichnamigen Mystery-Serie, in der sie beim Wellenreiten Geister jagen. Life by Ella ist parallel dazu gespensterfrei, aber mit Mädchen im Handlungskern, die für Empowerment stehen.

Das spielt in der Real-Crime-Fiction The Thing About Pam ab Montag bei RTL+ mit Renée Zellweger als Mordverdächtiger zwar nur untergeordnete Rollen, ist aber auch fernab des männerdominierten Mainstreams konzipiert. Was die Serie wiederum mit Kleo gemeinsam hat, einer DDR-Agentin, gespielt von Jella Haase, die sich ab heute bei Netflix mit den Widrigkeiten der deutsch-deutschen Teilung auseinandersetzen muss, ohne sich dabei ständig um Schminktipps zu kümmern.

Bisschen plumper Übergang, zugegeben; aber das Make-up von Kiss steht ja stärker im Vordergrund der unverwüstlichen Glamrocker als filigrane Riffs und Texte. Umso spannender ist eine Doku, die sich dem Phänomen Donnerstag auf Arte widmet. Amazon widmet sich tags drauf unterdessen der Schickeria Münchens vor rund 50 Jahren. Und RTL widmet sich Sonnabend den Supernasen Gottschalk/Krüger mit einer Jubiläumsshow. Puh.


Helene Hegemann: Axoloatl & Strafe

Ich trete ungern im Wettbewerb an

 

Wie ein Orkan fegte Helene Hegemann (Foto: Manfred Werner) als Teenager durch Berlins Popkultur. Ein halbes Leben später ist die 30-Jährige so etabliert, dass sie neben Stars wie Oliver Hirschbiegel Schirach-Bestseller wie Strafe (RTL+) verfilmen darf. Ein Gespräch über Regievergleiche, Männermachtsysteme und ob sie als Anwältin Vergewaltiger verteidigen könnte.

Von Jan Freitag

freitagsmedien: Helene Hegemann, sind Sie ein Wettkampftyp?

Helene Hegemann: Im Gegenteil, mein Lebenskonzept lautet seit jeher, mich nie auf Wettbewerbe einzulassen. Ich habe mich schon als Kind aus Konkurrenzkämpfen rausgehalten, und als ich die Verfügungsgewalt über mich selbst hatte, zumindest die Deutungshoheit darüber behalten, was ein Wettbewerb ist. 

Weil Sie die Niederlage scheuen oder den Vergleich?

Weil ich das Konzept von Sieg und Niederlage weder verinnerlicht noch je verstanden habe. Deshalb – und darauf wollen Sie vermutlich hinaus – empfinde ich auch die Arbeit von sechs Regisseuren und Regisseurinnen an Strafe nicht als Wettbewerb.

Sondern?

Als Arbeit an den Stücken desselben Autors, die schon deshalb nicht gegeneinander auf- oder abgewogen werden können, weil alle. Wirklich. Machen. Konnten. Was. Sie. Wollen. Und da sich diese Freiheit vor nichts und niemandem rechtfertigen muss, kann man diese Filme auch nicht nebeneinanderstellen, sondern allenfalls hintereinander.

Sie haben die Beiträge Ihrer Kollegen absolut gar nicht mit ihrem verglichen?!

Verglichen schon, aber nicht im Sinne einer Hierarchie, sondern weil wir alle so einen Spaß daran hatten – übrigens auch Ferdinand von Schirach, der beim Screening aller Folgen in Berlin dabei war. Die Universen der anderen zu mitzukriegen und sie mit dem eigenen abgleichen zu können und festzustellen, dass da andere Leute ähnlich intensiv in etwas Vergleichbarem versunken sind und daraus ein völlig anderer Outcome resultierte, war viel zu genussvoll und aufregend für Konkurrenzdenken.

Interessanterweise sind die Universen aber allesamt gleichermaßen ruhig und langsam. Ist es ein unausgesprochenes Statement an die schnelle, laute Fernsehbranche?

Falls das so rüberkommt, war es jedenfalls nicht abgesprochen. Es gab kein konspiratives Treffen, um Konventionen zu brechen. Das war aber auch gar nicht nötig, denn in den vergangen 25 Jahren hat die Branche ja bewiesen, wie Formate jenseits aller Erwartungen das Fernsehen verändert haben. HBO zum Beispiel, das als Sportsender Ende der Neunziger ein neues Zielpublikum finden wollte und dafür die besten Serienmacher des Landes gefragt hat, was sie in einer Pilotfolge niemals machen dürften.

Und?

Die Hauptfigur sterben lassen! Der Legende nach sagte der HBO-Chef daraufhin: macht genau das. Und danach halt das, worauf ihr Bock habt, macht einfach. So sind Serien wie Oz oder Six Feet Under und Sopranos entstanden, die alles verändert haben und damit enorm erfolgreich waren. Obwohl dieser Konventionsbruch am Ende profitorientiert war, reagieren viele Produzenten allerdings immer noch mit Panik, wenn nach dem dritten Schnitt nichts passiert – weshalb sie weiterhin alles mit Knalleffekten oder Musik zuballern.

Subotnik dagegen zeigt ewige 15 Minuten, wie das Opfer von Zwangsprostitution vor Gericht die Brutalität des Angeklagten auf Rumänisch schildert und wie es der Dolmetscher ins Deutsche übersetzt. Nehmen Sie sich die Zeit, weil es für die Geschichte wichtig ist oder weil man das eigentlich nicht macht?

Weil es mir wichtig war. Bei Schirach wird die Szene auf einer Seite abgehandelt, das reichte mir nicht. Ich wollte nie einen Film über Gewalt gegen Frauen machen, um sie dadurch nicht abermals zu verletzen. Weil mir die Darstellung der Frau von Schirach zu sehr die Perspektive des armen Opfers einnimmt, sollte es bei der Begegnung mit dem Täter das Heft in die Hand nehmen und anders als er hörbar sein, ohne dessen Gewalt zu zeigen.

Ist die Erzählung der Brutalität intensiver als ihre Visualisierung, weil wir so abgebrüht sind, was Gewaltbilder betrifft, aber so unerfahren, was Gewaltschilderungen?

Ich hoffe jedenfalls sehr, dass die Schilderungen in der Nüchternheit dieses Gerichtssaals stärker wirken als explizite Bilder dieses Machtgefälles.

Ein Gefälle, in dem sich auch ihre Anwältin befindet, die nach Formfehlern im Prozess sucht, um ihren Mandanten freizukriegen, was aber gegen ihre moralischen Prinzipien verstößt. Könnten Sie das – amoralisch handeln, um Erfolg zu haben?

Da hätte ich mir besser mal vorher Gedanken drüber gemacht; zumal man als Frau permanent über so was nachdenkt. Im Schirach-Universum geht es immer um die Frage Recht vs. Moral, Strafprozessordnung vs. Gerechtigkeit. Das im Flugzeugabschuss-Stück Terror vom Publikum abstimmen zu lassen, finde ich aus künstlerischer Sicht und moralischer Sicht falsch. Wir können den Sachverhalt nur differenzieren, um zum Schluss zu kommen: es gibt nicht für alles eine Lösung.

Wie würden Sie denn anstelle Ihrer Anwältin entscheiden: den schuldigen Täter raushauen oder das Mandat abgeben?

Wenn ich wie sie die Entscheidung getroffen hätte, als junge Juristin in einer großen Kanzlei anzufangen und mich nach oben durchzubeißen, würde ich wohl wie sie weitermachen. Aber das ist hypothetisch. Und wie gesagt, ich trete ungern im Wettbewerb an, mein Aufstiegswille war entsprechend immer schwächer als meine moralische Intention.

Nicht so hypothetisch ist die Vergleichbarkeit der Rolle als junge Anwältin im Haifischbecken Strafrecht mit ihrer eigenen, vor zwölf Jahren als junge Autorin im Haifischbecken Literaturbetrieb aufzutauchen…

Da sehe ich keine Parallele. Obwohl, vielleicht die, dass ich als Underdog gegen den ultimativen Mainstream angeschrieben, mich ihm aber gleichzeitig zur Verfügung gestellt hatte. Dieser Widerspruch hat vielleicht ähnlich an mir genagt wie der zwischen Recht und Gerechtigkeit meiner Anwältin im Film. Auf die Gefahr hin, meinen Auftraggeber zu diskreditieren: Ich drehe für einen Sender, in demsonst Princess Charming läuft oder Alarm für Cobra 11, einen Sender also, der als mein Gegner definiert wurde. Weil wir ausgerechnet dort so fantastische Arbeitsbedingen hatten, zeigt sich darin aber auch die Neuaufstellung der gesamten Fernsehbranche.

Welche Selbstbehauptungskräfte hatten Sie als Teenager im Kulturbetrieb der späten Nullerjahre?

Irgendeine Überlebensstrategie werde ich gehabt haben, aber ich erinnere mich nicht, welche.

Weil es so lange her ist oder weil Sie es verdrängt haben?

Ich habe mit Sicherheit einiges verdrängt. Aber man muss dazu sagen: als ich mit 15, 16 meinen ersten Film veröffentlicht hatte, hab ich mich in einem geschützten Arthaus-Rahmen aufgehalten und lief nur in tollen Programmkinos, wo es keine Gefahr einer verzerrenden Öffentlichkeit gab. Als ich dann mit 18 in den Mainstream reingedrängt wurde, habe ich das entsprechend als großes Missverständnis verstanden.

Damals kam ihr Roman Axolotl Roadkill raus und wurde zum Riesenerfolg.

Den ich jedoch für 3000 Lyrikfans geschrieben habe, die mal Bock auf Prosa haben. Dass sich da ein Hype verselbständigt, war weder geplant noch absehbar noch angemessen.

Als Teenager von Erwachsenen unterschätzt zu werden, ist nicht illegitim. Gab es einen Punkt in Ihrer Karriere, wo Sie das Gefühl hatten, jetzt für voll genommen zu werden?

Also einerseits habe ich mich damals schon für voll genommen gefühlt (lacht). Andererseits halte ich es für übertriebenen Ehrgeiz, überhaupt jemals für voll genommen werden zu wollen. Nehmt mich bitte nicht zu ernst!

Was im Berliner Partyszeneroman Axolotl Roadkill, in dem Sie auch die eigene Feierzeit beschreiben, ein bisschen leichter fällt als mit einer Regiearbeit wie Subotnik, in dem es um misogyne Männermachtsysteme geht.

Stimmt.

Macht man als Erwachsene automatisch Erwachsenendinge?

Im Gegenteil: Während Jugendliche gern ihren Ernst unter Beweis stellen wollen, erlauben sich viele erst im Erwachsenenalter richtige Albernheiten.

Sie sind jetzt 30, schon die Hälfte Ihres Lebens im Kulturbetrieb tätig und auf diverse Bühnen von Literatur über Film und Fernsehen bis hin zu Theater, selbst Oper gestiegen. Macht Sie das schon zur Universalkünstlerin?

Ach, das hängt doch alles eng miteinander zusammen. Ich finde allerdings, dass sich Literatur und Film ähnlicher sind als Film und Theater. Letzteres hat immer das Ganze im Blick, während du beim Schreiben und Drehen ständig am Schneiden und Zoomen bist.

Was fehlt denn noch zur Universalkünstlerin – Musik?

Ich spiele zwar kein Instrument, aber meine Lesungen haben inzwischen fast Konzertcharakter, einfach, weil ich gerne so tue, als wäre ich mit meiner Band unterwegs

Und bildende Kunst?

Also mit Skulpturen fange ich ganz sicher nicht an. Versprochen.


Schlesingers Bärendienst & 4 Blocks alla Italiano

Die Gebrauchtwoche

TV

1. – 7. August

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk verfügt über genügend Werkzeuge, um am Ast zu sägen, auf dem er sitzt. Gewissenhaft seine Arbeit zu machen, ist eines der effektivsten; nichts hassen die Feinde pluralistischer Gesellschaften schließlich mehr als jene Form von publizistischem Pluralismus, für den ARD, ZDF und Deutschlandfunk inhaltlich stehen. Auch die Fokussierung auf schlechte Unterhaltung zulasten guter Informationen zerstört beharrlich Ruf und Güte der staatsvertraglich gesicherten Grundversorgung mit unabhängiger Berichterstattung. Noch effektiverer ist dagegen das, was Patricia Schlesinger getan hat.

Auf Vorwürfe von Nepotismus über Bestechlichkeit bis zu gebührenfinanzierten Galadiners daheim hat die ARD-Vorsitzende so intransparent, bockig, blöde reagiert, dass sie gestern auch als RBB-Intendantin zurücktrat – womöglich, um echter Aufklärung vorzubeugen. Davon ist die herausragende Journalistin bisher weiter entfernt als die Bild von seriösem Journalismus. Denn kaum, dass Schlesingers Abgang verkündet war, gab das rechtspopulistische Propagandablatt eine Umfrage beim AfD-nahen Meinungs(forschungs)institut INSA in Auftrag – und siehe da: 84 Prozent der Befragten forderten die Abschaffung der „Zwangsgebühr“.

Dass Bilds vulgärliberal-reaktionäres Partner-Medium Welt parallel dazu vor „grünen“ Fonds warnt, was zwar eigentlich nachhaltige und ökologische Geldanlangen betrifft, die aber natürlich nicht so nach der meistgehassten Partei des Porschefahrers Ulf Poschardts klingen, ist da nur eine Randnotiz. Aufgeschreckt sollten wir hingegen angesichts der Entscheidung sein, die Frankreichs Senat gerade gefällt hat. Dort nämlich wurde Emanuel Macrons Gesetzesvorlage durchgewunken, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr beitrags-, sondern steuerzufinanzieren – was langfristig seinen Untergang bedeutet.

Die Frischwoche

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8. – 14. August

Wobei der Untergang ja immer auch seinen Reiz hat – was Marvin Krens abgrundtief großartige Gangsterballade 4 Blocks vor fünf Jahren bei TNT so eindrücklich zeigte, dass Sky Italia daraus ein Remake namens Blocco 181 macht. Das Neuköllner Bandenmilieu wird darin acht Teile lang gegen einen Mailänder Problembezirk getauscht, dass sich die Gesichtstätowierungen nur so biegen. Alles noch brutaler, noch skrupelloser, noch blutiger, noch thrilliger, aber keineswegs besser als das Berliner Original ab Donnerstag von Wiedemann & Berg.

Das gilt explizit nicht für das Remake der Woche: A League of Their Own. Genau 30 Jahre nach Penny Marschalls gleichnamigem Feel-Good-Movie um Baseballspielerinnen, die während des 2. Weltkriegs für kämpfende Männer einspringen, macht Amazon Prime daraus eine Feel-bestenfalls-okay-Serie, in der dank achtteiliger Auswalzung deutlich mehr Platz für den Tiefgang ausdifferenzierter Charaktere zwischen Misogynie und Rassismus jener bleiernen Jahre bleibt.

Ein weiteres Remake geht dagegen ziemlich in die Hose. The Ipcress-File, die sachliche Antwort auf James Bond mit Michael Caine statt Sean Connery, konnte Kritik und Fans Anfang der Sechzigerjahre in Spielfilmlänge durchaus überzeugen. Ab Sonntag schickt Sky den Geheimagenten Harry Palmer mit dicker Brille, schlechten Manieren, weniger Esprit auf die Suche nach einem entführten Atomphysiker – und das ist trotz hohem Production Value eher eine Clipshow in Sixties-Kostümen als gute Unterhaltung.

Also ein Stück weit entfernt von Nick Hornbys zweiter Staffel der Love Story Stake of the Union, ab Donnerstag in der ARD. Oder der Miniserie Momorial Hospital, die sich tags drauf bei Apple ein Krankenhaus im New Orleans nach dem Hurrikan Katrina ausdenkt, der die Stadt 2005 fast in den Abgrund gestürzt hätte. Aber eben nur fast…  Noch was? Ach ja – Netflix startet heute die Mystery-Serie The Sandman und WOW zeitgleich dazu die Horror-Comedy Ghosts.


Techno House, Jamie T, Chemical Brothers

Jamie T

Als ein unscheinbarer Shoegazer 2007 Londons Bühnen erobert und dabei gar nicht auf sein Schuhwerk, sondern beherzt, offen und angstfrei ins Publikum davor gesehen hat – da ahnten wohl nur wenige, dass Jamie Treays, kurz T 15 Jahre und fünf Platten später die unbekannteste Ikone des Britpop aller Zeiten werden würde. Sein neues Album zeigt warum er es ist: Atmosphärisch ungefähr mittig zwischen Maximo Park und Billy Bragg ist jedes der 13 Stücke darauf ein Manifest virtuoser Imperfektion.

Mal durchgeschüttelt verschroben wie der Punkpopsong The Old Style Raiders gleich zu Beginn, mal windschief schön wie das Singer/Songwriting 50.000 Unmarked Bullets zum Schluss, schlendert Jamie T angenehm beschwipst durch den Alltag seiner britischen Heimat, kommentiert hier alle Ungerechtigkeit der Welt ringsum, lacht sich da über die eigene Verbissenheit schlapp und ist dabei in einer Gelassenheit zappelig, die The Theory of Whatever zum nächsten Meisterwerk jenseits der Wahrnehmung macht.

Jamie T – The Theory of Whatever (Universal)

Der Fernsehtipp

Techno House Deutschland

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Die achtteilige ARD-Doku erzählt vollständig in der Mediathek vom Siegeszug der Clubkultur und bleibt trotz aller Hingabe neutral. Schließlich schwärmen die Pioniere der Achtziger bis Nullerjahre schon genug.

Im Rückblick war vieles bekanntlich besser. Die Neunziger zum Beispiel, als Sammelsurium stilistischer Irrungen verpönt: aus heutiger Sicht höllischer Krisen ein himmlisches Jahrzehnt. Selbst den Kalten Krieg zuvor verklärt unser Hang zur Nostalgie trotz SS-20 im sauren Regen zur Friedensepoche; daran ändert auch dieses monotone Stampfen wenig, das die Zeit vor und nach dem Mauerfall wie ein Stechschritt untermalt, besser noch: untergraben hat. Techno.

Nüchtern betrachtet ein elektronischer Viervierteltakt, marschierte das repetitive Stakkato vor bald 40 Jahren aus Detroit und Chicago über Frankfurt und Berlin so lautstark durchs geteilte Land auf dem Weg zur Vereinigung, als wäre es der Soundtrack des Mauerfalls. BRD und DDR vor und nach 1989 klangen folglich weniger nach David Hasselhoff als Sven Väth – einst visionärster DJ am Mischpult einer Subkultur, die eigentlich keiner Erklärung mehr bedarf. Das Erste liefert sie trotzdem. Zum Glück!

Denn wenn sich Wero Jägersberg und Mariska Lief in der ARD-Mediathek und Sonntagnacht linear auf Zeitreise zur letzten musikalischen Revolution abseits vom HipHop begeben, gehen auf Dancefloors unter Tage der Republik zwar die Lichter aus – dem Publikum allerdings gehen sie auf. Anders als ähnliche Jugendkulturstudien ihrer Zeit nämlich wie das fabelhafte Hauptstadtporträt B-Movie erstarren die Autorinnen nicht in Ehrfurcht vor der entfesselten Kraft einer neuen Zeitrechnung; sie graben sich mit leidenschaftlicher Akribie durch zu den Wendepunkten und ihrem Personal.

Womit Jägersberg & Lief wieder bei Sven Väth und einem Archivfundus von ihm und seinesgleichen wären, das schier unerschöpflich zu sein scheint. Geboren 1964 in Hessen, hat der „Schamane, Vater, Zeremonienmeister des deutschen Techno“ den aseptischen Sound mit Gleichgesinnten aus Amerikas Industriebrachen nach Mainhattan geholt und von da aus in die heimische Popkultur gedengelt. Kein Wunder, das er achtmal 30 Minuten ständig im Bild ist – auf grisseligen Videos seiner frühen Auftritte ebenso wie als Interview-Partner zwei bis vier Jahrzehnte später.

Mit Weggefährten jener popkulturellen Pioniertage erzählt er zwar sichtlicht gealtert, aber im Herzen blutjung von der Zeit, als Techno zwischen Disco, Punk und NDW groß werden konnte. Wie die Keimzelle elektronischer Musik nach dem Ende seines legendären Parkhaus-Clubs „Omen“ von der Frankfurter Keimzelle ostwärts wanderte. Wie ihr der ähnlich legendäre „Tresor“ im Keller eines verwaisten Kaufhauses in Mitte Asyl gewährte, was dessen Betreiber – auch er: Legende! – als Spätfolge der deutschen Teilung beschreibt.

Nachdem sich die alte Frontstadt über Nacht quasi verdoppelt hatte, meint Dimitri Hegemann mit seiner Gutenachtgeschichten-Stimme, „da knallte dieses Zeug nach Berlin“, und wurde dort nicht nur von der schwarzen zur weißen Musik; sie eroberte sich auch viele Treuhandbrachen, auf denen statt geregelter Besitzverhältnisse nun Anarchie herrschte. Und weil die künftige Weltstadt im Überbietungswettbewerb globaler Investoren bald betonvergoldet wurde, zog der Techno eben weiter. Nach Jena, Chemnitz, Leipzig, wo branchenintern klingende Namen wie Thomas Sperling, Mathias Kaden, Ronny Seifert mit 90 Beats per Minute aufwärts die Wende zur musikalischen Freiheit vollendeten.

All das erzählt Techno House Deutschland mit solch einer Hingabe zur Materie, als wären Jägersberg & Lief eher Fans als Filmemacherinnen. Sind sie ja auch, weshalb beide zuvor schon Wie HipHop nach Deutschland kam gedreht haben, auch das eine dokumentarische Liebesbeziehung. Umso wichtiger ist da, dass sie nicht nur schwärmen, sondern den Sexismus der frühen Technojahre erwähnen, das Gefälle zwischen Stars und Sternchen, die bürgerlichen Vorbehalte gegen Drogenkonsum und Kontrollverluste, unter denen der Underground auch dann noch litt, als er längst in den Mainstream gemündet war.

Aber gut – das Schwärmen abseits journalistischer Distanz übernehmen ja all die Zeitzeugen. Es ist zum Heulen schön, wie Clubbesitzer und Türsteherinnen, Festivalbetreiber und Plattendreherinnen bis zur Selbstaufgabe ihren Traum von Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit auf der Tanzfläche leben oder wie es die Berliner DJ-Institution Monika Kruse nennt: „Techno ist die positivste Jugendkultur, die es jemals gab“. Das allein ist 240 Minuten Nostalgie im repetitiven Viervierteltaktstakkato wert.

Re-Issue

Dig Your Own Hole

Und dann muss hier unbedingt noch an die vielleicht bedeutendste Re-Issue unserer lasterhaften Tage erinnert werden, ein episches Werk aus Zeiten, da bedingungsloses Abdrehen noch keine Weltflucht sein musste und von einem Elektroduo aus – woher sonst? – Manchester mit einem Sound planiert wurde, den es in dieser verschwitzten Dringlichkeit nie wieder geben sollte: die Chemical Brothers, Co-Founder des Big Beat. Genau 25 Jahre nach Dig Your Own Hole bringt Universal nun ein dreiteiliges Vinyl aus der Hochphase des CD-Irrsinns heraus und liefert damit eine haptische Überdosis Block Rockin’ Beats. Endlich.


Sophie Passmann: echte & falsche Podcasterin

Ich liebe die Kardashians

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Sophie Passmann wurde mit Poetry-Slam bekannt, mit Büchern berühmt, mit Meinungsstärke berüchtigt. Jetzt macht sie einen Podcast übers Internet, spielt sich in der Amazon-Serie Damaged Goods (Foto: Marc Reimann(Ratpack/Amazon Prime) quasi selbst und ist in beiden Formaten gewohnt böse, bissig, direkt – vor allem aber: ziemlich gut.

Von Jan Freitag

freitagsmedien: Sophie Passmann, sind Sie ein suchtgefährdeter Mensch?

Sophie Passmann: Nur Heroin. Nein, Quatsch – überhaupt nicht. Warum?

Gleich zu Beginn Ihres neuen Podcast Quelle Internet erzählen Sie, von morgens bis abends auf Smartphone zu glotzen. Das ist kein Suchtverhalten?

Gut, dann bin ich definitiv nicht substanzsuchtanfällig, habe also kein Problem mit Tabak, Alkohol und anderen Drogen, verbringe aber viel Zeit im Internet.

Viel oder zu viel?

Viel. Wenn ich nicht einschlafen kann, ist es nicht die dümmste Idee, sich eine halbe Stunde mit Instagram zuzuballern. Aber so oft ich aufs Handy glotze, hab‘ ich auch kein Problem damit, es nicht zu tun – sofern mir was Besseres einfällt. Und weil ich meine Timelines sorgsam pflege, poppt selten etwas auf, das ich irrelevant finde oder mich ärgert. Ich folge nur Medien, Personen, popkulturellen Phänomenen, die mich wirklich interessieren. Selbst, wenn es eine Illusion ist, Social Media autonom kuratieren zu können, bin ich nicht anfällig dafür, ins Rabbithole zu fallen.

Einer Blase also, aus der abweichende Meinungen automatisch gefiltert werden.

Am Ende behalte schon ich die Kontrolle und bin deshalb nicht so anfällig für TikTok. Auch, wenn es nach intellektueller Selbstüberhöhung klingt, ist mir das schlicht zu blöde und nicht lustig genug.

Sie sind im Internet stets auf der Suche nach Substanz, also Bereicherung?

Schon. Wobei es das Privileg einer Kulturkritikerin ist, aus fast allem bereichernde Substanz herauspressen zu können. Wenn ein popkulturelles Zeitgeistphänomen banal ist, überlege ich halt, warum es das ist und beschäftige mich feuilletonistisch damit.

Will der Podcast die bereichernde Substanz im Internet ergründen?

Zum einen. Zum anderen fehlende Substanz ergründen – und zwar in aller Ruhe. Also etwa, warum etwas viral gegangen ist, was uns daran freut, was uns ärgert, wer womöglich dahintersteht. Ich finde es zum Beispiel aufrichtig faszinierend, warum ein Video der Poetry-Slammerin Julia Engelmann vor neun Jahren millionenfach aufgerufen wurde.

Aber besteht nicht das Risiko, durchs abermalige Behandeln von Internetphänomenen selbst die unsinnigen, womöglich gar gefährlichen zu reproduzieren?

Das Risiko besteht. Aber darauf nehme ich insofern kaum Einfluss, als mir vor jeder Sendung ein Phänomen präsentiert wird, das ich dann einzuordnen versuche. Ansonsten würde ich nur solche aus meiner Blase nehmen. Darüber hinaus finde ich das Reproduktionsargument genau wie „Framing“ oder so immer etwas unterkomplex. Die Welt wird zwar nicht besser, wenn wir einen rassistischen Kommentar von Erika Steinbach kommentieren. Aber wenn wir uns konstruktive, intellektuelle Debatten darüber verbieten, erst recht nicht.

Zeigt der Podcast also nur die hässlichen oder auch die schönen Seiten sozialer Medien?

Wer mir nur hässliche Seiten vorsetzt, kriegt Ärger. Schon weil die Frage, was schön ist, viel seltener gestellt wird als die, was problematisch ist. Ich liebe zum Beispiel die Kardashians. Aber weil unser Muskel, etwas proaktiv lustig zu finden, chronisch untertrainiert wurde, gilt das als kulturjournalistisch sinnlos.

Haben Sie selbst eigentlich je einen Hasskommentar abgesondert?

Noch nie! Ich habe allerdings das Gefühl, dass wir mittlerweile viel zu viel über Hass und viel zu wenig über Häme sprechen, die kleine, nicht justiziable Schwester des Hasses. Und ich war viel zu oft hämisch im Internet. Solang ich durch blanken, schwanzgesteuerten Hass keine Angst um mich und meine Familie haben muss, trifft mich Häme viel stärker.

Sind Sie demnach, was digitale Beschimpfungen angeht, souverän oder abgestumpft?

Beides bedingt einander. Ich fühle mich souveräner als vor fünf Jahren, was aber auch mit einem Gewöhnungsprozess zu tun hat, der gesellschaftspsychologisch schwierig sein mag. Anders kommt man in meiner Position allerdings nicht gesund durch soziale Medien. Ich bin halt nicht mehr wütend und 23, sondern amüsiert und 28, genieße aber auch das Privileg, zum Inventar der guten Ecken des Internets zu gehören.

Inventar im Sinne von Influencerin?

Populärwissenschaftlich werden Influencer:innen dadurch definiert, Reichweite zu nutzen, um Produkte zu verkaufen. Bei mir ist es umgekehrt: ich habe durch das, was ich verkaufe, nämlich Bücher und Lesungen, Reichweite erzeugt, passe also nicht ganz ins Raster, zucke aber auch nicht mehr, wenn man mich Influencerin nennt.

Und Sinnfluencerin?

Da schon, das vielleicht schlimmste Wort aller Internetzeiten. Aber Influencerin ist schon deshalb okay, weil der deutsche Kulturbetrieb schlicht nicht gewöhnt ist, dass es Journalist:innen oder Autor:innen mit viel Reichweite gibt. Alles über 300.000 Follower riecht hier irgendwie nach Shampoo-Werbung. Kann ich mit leben.

Hat Amazon Prime für Damaged Goods, wo Sie eine Podcasterin spielen, also Ihre 300.000 Follower eingekauft oder die Schauspielerin Sophie Passmann?

Meine Reichweite natürlich, aber die wird auch bei gelernten Schauspieler:innen immer wichtiger. Darüber hinaus war ich aber auch zuvor schon schauspielerisch aktiv, bin zu einem Casting gegangen und musste mich mit dem Stempel „Frau aus dem Internet“ beweisen. Unterschätzt zu werden, ist die angenehmste Art, Leute zu beeindrucken.

Beeindrucken Sie in dieser Rolle als Sophie Passmann, die wir Ihre Figur auch schon ein paar Podcasts gemacht hat, oder bleibt die Rolle komplett abstrakt?

Komplett abstrakt. Klar gebe ich Nola meine Stimme und Sprachlichkeit, die ein paar Aspekte meiner realen Lebenswelt widerspiegeln, sonst hätte man dafür ja nicht Sophie Passmann nehmen müssen. Aber das Drehbuch hat fast nichts mit mir zu tun.

Haben Sie so eine Art Karriere-Plan, in dem Schauspielerin auch seinen Platz hatte?

Nee, es gibt Bereiche meiner Karriere, die ich sehr bewusst plane, aber viel von dem passiert einfach nicht. Deshalb habe ich meinen Kontrollzwang bei der Karriereplanung ein bisschen eingedämmt und habe in den vergangenen Jahren, was vorher weniger der Fall war, mehr Interesse an einer fiktionalen Lebenswelt zugelassen.

Gibt es dennoch etwas auf der To-Do-Liste, das unbedingt noch kommen muss – Musik?

Um Gottes Willen… Es wird kein Album mit mir geben. Außer, Barbara Schöneberger fragt mich. Niemals Musik.


Florians Querdenkerin & Dianas letzte Nacht

TV

Die Gebrauchtwoche

25. – 31. Juli

Folklore, Dirndl, Wertkonservatismus: das milliardenschwere Volksmusikbusiness steht CSU und AfD naturgemäß näher als Grünen oder Sozis, was potenzielle Entscheidungen des Zeremonienmeisters an der Wahlurne zumindest mal durchschaubar erscheinen lässt. Dazu passt, dass Florian Silbereisen die rechte Querdenkerin Nena zum ARD-Schlagercomeback eingeladen hat, weil sie “Deutschlands erfolgreichste Künstlerin” sei und – das wird man ja noch sagen dürfen: Meinungsfreiheit herrsche.

Dann hoffen wir mal, dass Xavier Naidoo keine Partypop-Version des Horst-Wessel-Liedes einspielt und es folgerichtig beim Flori zum Besten geben dürfte. Für ein Publikum also, dass die Finalteilnahme der deutschen Fußballnationalfrauschaft tendenziell als volksverräterische Abwandlung der gottgegebenen Rolle des Weibes an Herd und Wiege betrachtet. Der zukunftsfähige Rest dürfte sich hingegen daran erfreut haben, dass die Qualität der EM-Berichterstattung sogar noch höher war als die der Spiele.

Im krassen Kontrast dazu: die kritiklos jubelperserige Berichterstattung des Supercup-Finales von Meister und DFB-Pokalsieger, namentlich München vs. Leipzig am Samstag. Im Anschluss an dieses irrelevante Duell der Superreichen war sich Sat1 jedenfalls nicht zu blöde, sein liebstes Investment mit einer ran story: FC Bayern goes USA zu pampern. Die FAZ, noch so ein Medium von verwehender Relevanz, macht sich derweil mit einer quergedachten Falschmeldung lächerlich. Korrespondent Philip Plickert warf dem ZDF vor, auf der Homepage Fotos mit Regenbogenflagge vorm Kanzleramt manipuliert zu haben.

Ein Vorwurf, der sich mit oberflächlicher Internet-Recherche leicht wiederlegen ließ. Was die FAZ schon deshalb nicht tat, weil es ihr um die Agenda gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk geht, nicht berufsethisch grundierten Journalismus. Mit dem hat auch Facebook zusehends weniger zu tun, was dem Tech-Giganten jahrelang Fabelgewinne beschert hatte. Im 2. Quartal 2022 ging der Erlös verglichen mit dem Vorjahreszeitraum nun um ein Drittel auf 6,7 Milliarden Dollar zurück. Der erste Einbruch seit Zuckerberggedenken und womöglich ein Signal dafür, dass Facebooks Niedergang wahr werden könnte.

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Die Frischwoche

1. bis 7. August

Das vielfach zu Unrecht gescholtene ZDF liefert FAZ und Facebook unterdessen weiteren Stoff zum Bashing gebührenfinanzierte Kanäle: Einen Monat vor ihrem 25. Todestag zeigt das Zweite morgen die Regenbogenhistorisierung Dianas letzte Nacht und belegt damit seinen Hang zu Hofberichterstattung, aber auch Verschwörungsgeraune – das der hauseigene Spartenkanal Info tags darauf in der dreiteiligen Doku Verschwörungswelten analysiert.

Richtig gutes Historytainment liefert dagegen das Erste ab Freitag (vorerst leider nur) in seiner Mediathek. Ungefähr ein Jahr nach dem chaotischen Abzug westlicher Mächte aus Afghanistan zeigt der gelungene Vierteiler Mission Kabul-Luftbrücke, wie eine NGO anstelle staatlicher Stellen deutsche Ortskräfte evakuieren hilft. Fiktional interessant in dieser Woche: ein Spin-Off der erfolgreichen deutschen Netflix-Serie How to sell drugs online (fast) mit Bjarne Mädel als leicht tapsig krimineller Drogendealer Buba ab Mittwoch – was allein schon deshalb sehenswert sein dürfte, weil, nun ja: Bjarne Mädel eben.

Auch die 2. Staffel der diversen Biopic-Serie Gentleman Jack mit Suranne Jones als historisch verbürgte Abenteurerin und Industrielle Anne Lister, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts als vermutlich erste Frau in Europa lesbisch trauen ließ und auch sonst ein außergewöhnliches Leben führte, ist empfehlenswert. In der ZDF-Mediathek startet dann zwei Tage später die achtteilige Patchwork-Comedy Vierwändeplus um eine WG so derartig diverser Thirtysomethings, dass die Serie nur eine Fiktion sein kann – und damit der Comic-Adaption The Sandman ab Freitag auf Netflix vermutlich nähersteht als dem wirklichen Leben.

Aus dem sich Nichelle Nichols alias Lt. Uhura am Samstag zur ewigen Enterprise beamen ließ. Danke für alles!